Die Kissoide des Diokles
Die nach ihrem Aussehen als Efeulinie (κισσος) bezeichnete ebene Kurve dritter Ordnung wird auf
auf den antiken Mathematiker Diokles (vermutlich 2. Jahrhundert v. Chr.) zurückgeführt.
Diokles löste mit Hilfe der Kissoide das Delische Problem der Würfelverdopplung.
([Wieleitner, S. 42] und [Van der Waerden, S. 442 ff.])
Geometrische Konstruktion
Gegeben sei ein Punkt , durch den ein Kreis
mit einem Durchmesser der Länge verläuft. An den von ausgehenden
Kreisdurchmesser wird in den zweiten Endpunkt eine Tangente an den Kreis
gelegt. Der Punkt wird als Pol, der Kreis wird als Leitkreis
und die Gerade wird als Leitlinie der Kissoide bezeichnet (Abbildung 3, links).
Vom Pol aus wird eine Gerade gezeichnet, die den Leitkreis im Punkt
und die Leitgerade im Punkt schneidet. Von aus wird auf dieser Geraden in Richtung des Pols
der Punkt so abgetragen, dass
gilt.
Die Kissoide ergibt sich als geometrischer Ort aller Punkte .
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Abbildung 3: Kissiode mit Leitkreis und Leitgerade (links) und im Koordinatensystem (rechts).
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Kurvengleichung und Besonderheiten
Die analytische Beschreibung der Kissoide mit Hilfe kartesischer Koordinaten
erfolgt durch eine Gleichung dritten Grades. Die Kurve ergibt sich als Menge aller Punkte
der Ebene,
deren Koordinaten die Gleichung erfüllen.
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Kissoide des Diokles:
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Der Pol der Kissoide liegt im Ursprung des kartesischen Koordinatensystems.
Der Punkt ist als Spitze ein singulärer Punkt der Kurve
(Abbildung 3, rechts).
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