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Geometrische Definition einer Ellipse mit Leitlinien

Eine zweite geometrische Definition der Ellipse betrachtet den Abstand eines Ellipsenpunktes von einem Brennpunkt und den Abstand des Ellipsenpunktes zu einer festen Linie, der Leitlinie (Abbildung 6).

Eine Ellipse ist die Menge aller Punkte P einer Ebene, für die das Verhältnis des Abstandes des Punktes P von einem festen Punkt (Brennpunkt) F zu dem Abstand des Punktes P von einer zugehörigen Leitlinie l konstant ist und zwischen 0 und 1 liegt.

Ellipse
Abbildung 6: Ellipse mit einem Brennpunkt und zugehöriger Leitlinie.

Sei r=|PF1_| und sei d der Abstand des Punktes P zu der Leitlinie l1, dann gilt für alle Ellipsenpunkte rd=ε mit 0<ε<1.

Der konstante Wert ε wird als numerische Exzentrizität bezeichnet. Die numerische Exzentrizität steht in einem unmittelbarem Zusammenhang zur großen Halbachsenlänge a und zur linearen Exzentrizität e (halber Abstand der beiden Brennpunkte): es gilt ε=ea.

Zu jedem Brennpunkt der Ellipse F1 und F2 gibt es eine zugehörige Leitlinie l1 und l2. Die beiden Leitlinien sind orthogonal zur großen Achse der Ellipse und im Abstand aε vom Mittelpunkt der Ellipse angeordnet (Abbildung 7).

Dabei ist für jeden Ellipsenpunkt das Verhältnis der jeweiligen Abstände r1d1 und r2d2 gleich und konstant: r1d1 = r2d2 = ε .

Ellipse
Abbildung 7: Ellipse mit Brennpunkten und Leitlinien.

Aus der Leitlinieneigenschaft der Ellipse r1d1 = r2d2 = ε folgt mit r1=ε·d1 und r2=ε·d2 und mit der Konstanz des Abstandes der beiden Leitlinien d1 + d2 =2·aε für die Summe der Brennpunktabstände jedes Ellipsenpunktes:

r1+r2 = ε·d1 + ε·d2 r1+r2 = εd1 + d2 r1+r2 = ε2·aε r1+r2 = 2a

Somit folgt aus der Leitlinieneigenschaft die Brennpunkteigenschaft der Ellipse.



  Bert Xylander - 7. September 2017
 
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