Drehung um die Hauptachsen
Das Auftreten gemischtquadratischer Glieder in der Flächengleichung
lässt darauf schließen, dass die Hauptachsen des
einschaligen Hyperboloids nicht parallel zu den Koordinatenachsen verlaufen, d.h. dass die Fläche zweiter Ordnung schräg
im Koordinatensystem liegt. Durch eine Drehung um die Hauptachsen lassen sich diese parallel zu den Koordinatenachsen
ausrichten und die gemischtquadratischen Glieder aus der Flächengleichung entfernen.
Die erforderlichen Transformationsschritte werden in der Matrizenform der Fläche vollzogen.
Dazu wird aus den Eigenwerten der Formenmatrix die Formenmatrix der Normalform gewonnen und anschließend die
Drehmatrix als orthogonale Transformationsmatrix ermittelt. Schließlich ergibt sich eine erste transformierte
Flächengleichung, verbunden mit dem Übergang
von den Koordinaten zu neuen, transformierten Koordinaten
.
Eigenwerte, Eigenwertgleichung und neue Formenmatrix
Aus der Eigenwertgleichung der Formenmatrix
,
die durch Berechnen der Determinante in die charakteristische Gleichung der Matrix
umgeformt werden kann, gehen als Lösungen die drei Eigenwerte der Formenmatrix
hervor:
,
,
.
Aus den drei Eigenwerten wird eine Diagonalmatrix
gebildet, die letztlich die Formenmatrix der Normalform der Fläche zweiter Ordnung ist.
Drehmatrix als orthogonale Transformationsmatrix
Der Übergang von der allgemeinen Gleichung zur Gleichung der Normalform erfolgt durch eine Drehung der gegebenen
Fläche um die Hauptachsen, so dass diese parallel zu den Koordinatenachsen ausgerichtet werden.
Diese Drehung wird mit einer Transformationsmatrix beschrieben, die besondere Eigenschaften aufweist:
ist orthogonal
und es gilt die Beziehung
.
Aus der Gleichung
lassen sich die Komponenten der Transformationsmatrix bestimmen. Dazu wird die Gleichung umgeformt mit
(Orthogonalitätseigenschaft) zu
.
Aus dieser Matrizengleichung leiten sich drei Vektorgleichungen ab, deren Lösungsvektoren die (auf die Länge 1 normierten)
Spaltenvektoren der Transformationsmatrix darstellen.
Damit resultiert die Transformationsmatrix mit
.
Die Drehung als Koordinatentransformation
Die mit vermittelte Drehung führt somit zu einer Koordinatentransformation der Form
mit folgenden Transformationsgleichungen:
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y=z′
|
z=
22⋅x′ -
22⋅y′
|
Durch Einsetzen der transformierten Koordinaten in die Gleichung
3x2 -
2y2 +
3z2 +
4xz +
4y -
12=0
ergibt sich eine erste transformierte Gleichung der Fläche zweiter Ordnung.
5x′2 +
y′2 -
2z′2 +
4z′ -
12=0
Das gemischt-quadratische Glied in der allgemeinen Flächengleichung ist durch die Drehung eliminiert. Die Hauptachsen der
transformierten Fläche
sind somit parallel zu den Koordinatenachsen ausgerichtet.
Es verbleibt ein lineares Glied in der Gleichung,
das durch eine Verschiebung des Koordinatensystems in den Flächenmittelpunkt getilgt werden kann.
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